Litauen wird zum Biotechnologie-Zentrum in Europa

Litauen ist nicht nur für seine Basketball-Tradition bekannt, sondern entwickelt sich auch zu einem führenden Standort für die Life-Sciences-Branche in Europa. Mit über 400 Unternehmen in diesem Bereich, die sich mit Gen-Editing, kleinen Molekülen und der Erforschung von psychischen Erkrankungen beschäftigen, strebt das Land an, bis 2030 fünf Prozent seines Bruttoinlandsprodukts aus dieser Industrie zu generieren. Große Player wie Thermo Fisher Scientific und Biogen sowie Investitionen von Unternehmen wie der Northway Group tragen dazu bei, dass Litauen in der Biotech-Branche immer wichtiger wird. Die Life Sciences Baltics-Konferenz im September in Vilnius zeigte, wie Litauen und die baltischen Staaten zusammenarbeiten, um die Life-Sciences-Branche zu stärken. Eine gemeinsame Initiative, der Baltic Biotech HUB Action Plan, soll helfen, Lücken in den lokalen Ökosystemen zu schließen und die Zusammenarbeit zu verbessern. Dazu gehören die Förderung von Infrastruktur, die Anwerbung von Talenten und die Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten. Ein Beispiel für den Erfolg der litauischen Biotech-Branche ist das Unternehmen CasZyme, das sich auf Gen-Editing spezialisiert hat. Das Unternehmen entwickelt eigene CRISPR-Technologien und arbeitet an Therapien für Augenkrankheiten und CAR-T-Zellen. AstraZeneca betont die Bedeutung von Public-Private-Partnerships in Litauen und die Vorteile der digitalen Infrastruktur des Landes. Die litauische Regierung fördert die Ansiedlung internationaler Unternehmen und positioniert das Land als „Tor zum EU-Markt“. Ein wichtiges Projekt ist Bio City in Vilnius, Europas größtes Biotech-Campus, das bis 2030 über 2.400 neue Arbeitsplätze schaffen soll. Litauen will nicht nur ein Forschungsstandort, sondern auch ein Produktionszentrum für Biotechnologie werden.

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