Kemadrin

Was ist Kemadrin (Procyclidin) und wie wirkt es?

Kemadrin enthält den Wirkstoff Procyclidinhydrochlorid, der zur Gruppe der Anticholinergika gehört. Anticholinergika wirken, indem sie die Aktivität des Neurotransmitters Acetylcholin im Gehirn hemmen. Procyclidin ist auch in seiner generischen Form erhältlich.

Wirkungsweise von Kemadrin bei der Parkinson-Krankheit

Kemadrin wird zur Behandlung der Parkinson-Krankheit und zur Reduzierung der extrapyramidalen Nebenwirkungen von antipsychotischen Medikamenten wie Zittern, Unruhe und unkontrollierten Gesichts- und Körperbewegungen eingesetzt. Bei der Parkinson-Krankheit ist das Gleichgewicht zwischen den Neurotransmittern Dopamin und Acetylcholin im Gehirn gestört. Durch den Mangel an Dopamin kommt es zu einer Überaktivität von Acetylcholin, was einige der typischen Symptome der Krankheit verursacht.

Procyclidin wirkt, indem es die Rezeptoren blockiert, an denen Acetylcholin wirkt. Dadurch wird die Aktivität von Acetylcholin reduziert und das Gleichgewicht zwischen Acetylcholin und Dopamin im Gehirn wiederhergestellt. Auf diese Weise hilft Procyclidin, einige der Symptome der Parkinson-Krankheit zu kontrollieren.

Dosierung und Anwendung

Die Dosierung von Kemadrin kann je nach individuellem Zustand und Schwere der zu behandelnden Erkrankung variieren. Es ist wichtig, dass Sie Kemadrin gemäß den Anweisungen Ihres Arztes einnehmen. Bei Unsicherheiten über die Dosierung sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker halten.

Die übliche Dosierung von Procyclidinhydrochlorid zur Behandlung von Parkinsonismus beträgt 2,5 mg, dreimal täglich nach den Mahlzeiten. Bei guter Verträglichkeit kann die Dosis schrittweise auf dreimal täglich 5 mg erhöht werden. In einigen Fällen können auch niedrigere Dosen mit wirksamer Behandlung eingesetzt werden.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Kemadrin sollte während der Schwangerschaft oder Stillzeit nur auf ausdrückliche ärztliche Anweisung und unter Abwägung von Nutzen und Risiken für Mutter und Kind eingenommen werden. Es ist wichtig, Ihren Arzt zu konsultieren, wenn Sie stillen und Ihnen dieses Medikament verschrieben wurde.

Während der Einnahme von Kemadrin sollten Sie das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen vermeiden, da das Medikament Ihre Fähigkeit hierzu beeinträchtigen kann. Informieren Sie Ihren Arzt über alle anderen Medikamente, die Sie einnehmen, da es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen kann, insbesondere mit psychiatrischen Medikamenten wie Benzodiazepinen und Antidepressiva.

Einige der häufigsten Nebenwirkungen von Kemadrin sind Ohnmacht, Schläfrigkeit und Übelkeit. Wenn Sie eine dieser Nebenwirkungen bemerken, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden.