Die beiden führenden Unternehmen im Bereich der GLP-1-Medikamente, Eli Lilly und Novo Nordisk, setzen alles daran, ihre Marktposition zu sichern. Während Novo Nordisk im ersten Halbjahr 2025 einen Umsatzanstieg von 18 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete, senkte das dänische Unternehmen seine Gewinnprognose für das restliche Jahr aufgrund eines schwächeren Wachstums. Eli Lilly hingegen profitiert stark von seinem Medikament Zepbound (Tirzepatid) gegen Adipositas und meldete im zweiten Quartal einen Umsatzanstieg von 38 % und im ersten Halbjahr sogar 41 %. Aufgrund der hohen Nachfrage nach seinen GLP-1-Medikamenten hat Lilly seine Prognose für 2025 erhöht. Die Quartalsergebnisse zeigen, wie die beiden Unternehmen um Marktanteile kämpfen, während andere Pharmaunternehmen noch auf ihre eigenen Medikamente warten. Der GLP-1-Markt wuchs im zweiten Quartal, wobei Lillys Verschreibungen um 41 % stiegen – im Vorjahr waren es nur 13 %. Lilly hat mittlerweile 57 % des Marktes übernommen und zwei Drittel aller Patienten mit Adipositas-Medikamenten nutzen Tirzepatid. Nur etwa 4 % der Amerikaner nahmen 2024 ein GLP-1-Medikament gegen Adipositas oder Diabetes ein, was großes Potenzial für weiteres Wachstum zeigt. Lilly ist überzeugt, dass Zepbound zum meistverwendeten GLP-1-Medikament gegen Adipositas werden kann. Novo Nordisk hingegen verzeichnete ein langsameres Wachstum bei seinen GLP-1-Medikamenten gegen Diabetes, sieht aber weiterhin Chancen im expandierenden Adipositas-Markt. Beide Unternehmen entwickeln orale Versionen ihrer GLP-1-Medikamente. Lillys Orforglipron zeigte in einer Phase-3-Studie eine durchschnittliche Gewichtsabnahme von 12,4 % über 72 Wochen, was jedoch nicht die Erwartungen erfüllte. Dennoch plant Lilly, das Medikament weiterzuentwickeln, da es eine bequeme Alternative zu Injektionen darstellt. Novo Nordisk könnte mit seiner einmal täglichen Semaglutid-Tablette einen Vorteil haben. Beide Unternehmen investieren massiv in die Produktion, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Lilly baut neue Produktionsstätten in den USA, während Novo Nordisk seine globale Kapazität ausbaut. Auch staatliche Anreize, wie Steuervergünstigungen in Wisconsin, sollen die Pharmaunternehmen anlocken. Beide Unternehmen planen weitere Investitionen, um ihre Marktposition zu stärken und die wachsende Nachfrage zu bedienen.