Takeda stellt seine Zelltherapie-Forschung ein

Die japanische Pharmafirma Takeda hat sich aus dem Bereich der Zelltherapie zurückgezogen, um sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Diese Entscheidung führt zum Abbau von 137 Arbeitsplätzen am Forschungs- und Entwicklungsstandort in Massachusetts, USA. Takeda hat damit seine Strategie geändert, obwohl die Zelltherapie bisher ein wichtiger Bestandteil ihres Onkologie-Portfolios war. In Zukunft will sich das Unternehmen auf Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs), Biologika und kleine Moleküle in sechs therapeutischen Bereichen konzentrieren. Obwohl Takeda seine eigenen Zelltherapie-Programme nicht mehr fortsetzen wird, sucht das Unternehmen einen externen Partner, um seine Technologieplattformen zu nutzen. Dieser Partner soll auch die weitere Forschung und die klinikreifen Zelltherapie-Programme von Takeda vorantreiben. Finanzielle Einbußen durch den Ausstieg aus der Zelltherapie Takedas Entscheidung wird nicht nur das Portfolio des Unternehmens straffen, sondern auch die Finanzen belasten. Der Verlust der Gamma-Delta-T-Zell-Therapie GDX012 wird Takeda etwa 58 Milliarden Yen (394 Millionen US-Dollar) kosten. Dieser finanzielle Schlag erfolgt vier Jahre nach der Übernahme des Herstellers GammaDelta Therapeutics, einem Spin-off des King’s College. Takeda hatte GDX012 zuvor wegen seines „differenzierten Ansatzes“ bei der Behandlung von soliden Tumoren und hämatologischen Krebsarten gelobt. Obwohl GammaDelta 2021 eine Phase-I-Studie zu GDX012 bei akuter myeloischer Leukämie (AML) begann, wurde die Studie später eingestellt. Takeda ist nicht das erste Unternehmen, das sich aus dem Bereich der Zell- und Gentherapien (CGT) zurückzieht. Auch Novo Nordisk, Novartis, Roche-Tochter Genentech und Bayer haben in diesem Jahr entsprechende Geschäfte eingestellt. Dennoch scheint das Interesse an dieser Therapieform ungebrochen, da alle vier Unternehmen weiterhin mit Partnern wie NanoVation, Voyager, Repertoire und Cytiva zusammenarbeiten, um ihre Position in diesem Bereich zu stärken. Andere große Pharmakonzerne wie das US-Unternehmen Gilead, das kürzlich den In-vivo-CAR-T-Spezialisten Interius für 350 Millionen US-Dollar übernommen hat, setzen weiterhin auf CGT-Programme. Auch AbbVie und AstraZeneca haben in diesem Jahr Capstan Therapeutics und EsoBiotec für bis zu 3,1 Milliarden US-Dollar übernommen. In-vivo-CAR-T-Therapien sind in den letzten Monaten ein viel diskutiertes Thema. Analysten von GlobalData vermuten, dass diese Therapieklasse die ex-vivo-Optionen bald verdrängen könnte. Dies liegt vor allem daran, dass In-vivo-CAR-T-Therapien die hohen Herstellungskosten und langen Wartezeiten von ex-vivo-Modellen reduzieren können.