Neue Hoffnung für Patienten mit Herzschock: Erste Patientin in Studie zu Procizumab behandelt

4TEEN4 Pharmaceuticals hat die erste Patientin in einer Phase-1b/2a-Studie zu Procizumab behandelt. Procizumab ist ein Antikörper, der speziell entwickelt wurde, um Herzschock zu behandeln, indem er einen wichtigen biologischen Auslöser der Erkrankung blockiert. Herzschock entsteht, wenn das Herz nicht mehr genug Blut pumpen kann, was zu lebensbedrohlichen Zuständen führen kann. Die Studie namens PROCARD1 wird an mehreren Standorten durchgeführt und soll zeigen, ob Procizumab sicher ist, wie hoch die richtige Dosis ist und ob erste Anzeichen einer Wirkung zu erkennen sind. Bis zu 70 Patienten mit erhöhten Werten eines bestimmten Eiweißes (cDPP3) im Blut nehmen teil. Dieses Eiweiß stört wichtige Herzfunktionen und verschlechtert den Zustand von Schockpatienten. Procizumab blockiert cDPP3, das normalerweise den Blutdruck regulierenden Botenstoff Angiotensin II abbaut. Wenn cDPP3 zu viel ist, kann das zu Herzversagen und Organschäden führen. Tierversuche zeigten bereits, dass Procizumab die Herzfunktion verbessern und das Überleben erhöhen kann. Dr. Andreas Bergmann, CEO von 4TEEN4 Pharmaceuticals, sagte: „Der Start dieser Studie ist ein wichtiger Meilenstein für uns. Procizumab hat bereits in Tierversuchen und ersten klinischen Anwendungen gezeigt, dass es Herzschock umkehren kann.“ Alexandre Mebazaa, der leitende Arzt der Studie, erklärte: „Unsere Forschung an über 100.000 schweren Fällen zeigt, dass hohe cDPP3-Werte mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden sind. Procizumab soll genau hier ansetzen und die schädliche Wirkung von cDPP3 aufhalten.“ Die Studienteilnehmer erhalten eine einmalige Infusion von entweder 10 mg/kg oder 20 mg/kg Procizumab oder ein Scheinmedikament (Placebo), zusätzlich zur Standardbehandlung. Die Studienzentren befinden sich in Belgien, Tschechien, Frankreich, den Niederlanden und Polen. Herzschock ist die zweithäufigste Form eines Kreislaufversagens und bleibt eine große medizinische Herausforderung. Die Sterberate liegt bei über 50 Prozent, und es gibt bisher keine zugelassenen Medikamente, die die eigentliche Ursache des Herzschocks behandeln.

Die mobile Version verlassen